Die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) ist ein Teil der AHS Matura. Für die BHS gibt es etwas ganz Ähnliches, dort wird es Diplomarbeit genannt. Zusätlich zu der schriftlichen Arbeit gibt es auch noch die Präsentation der Arbeit mit anschließende Diskussion.

Die schriftliche vorwissenschaftliche Arbeit ist an kein Fach gebunden und hat maximal 60.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen, Quellenbelegen im Text und Fußnoten), ausgenommen Vorwort, Inhalts-, Literatur- und Abkürzungsverzeichnis. Nachdem du die Rahmenbedingungen und Formatierungen für deine vorwissenschaftliche Arbeit gut in der Schule abklären kannst, wollen wir dir hier dabei helfen, die bestmögliche Note aus deiner Arbeit herauszuholen.

Wie finde ich das richtige Thema für meine vorwissenschaftliche Arbeit?

Das Thema deiner vorwissenschaftlichen Arbeit kann von dir selbst in Absprache mit deiner betreuenden Lehrkraft ausgewählt werden. Bevor du überhaupt mit dem Themenauswahl-Prozess startest, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du dich eineinhalb Schuljahre mit diesem Thema auseinander setzen wirst. Das bedeutet, dass du deine Entscheidung nicht leichtfertig treffen solltest sondern wirklich versuchen solltest, ein Thema auszuwählen, dass dich bewegt.

Um das richtige Thema für deine vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) zu finden, kannst du dir zum Beispiel die folgenden Fragen stellen:

  • Was interessiert mich? Was sind meine Hobbies?
  • Welche Schulfächer mag ich besonders gerne? Was möchte ich vielleicht eines Tages studieren?
  • Was kann ich besonders gut?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten für das Thema deiner VWA. Im nächsten Schritt solltest du recherchieren, wie viel Informationen und Literatur es zu dem Thema gibt. Das beste Thema nützt dir nichts, wenn es nicht ausreichend Quellen dafür gibt. Hierzu kannst du dir die folgenden Fragen stellen:

  • Wo finde ich Informationen?
  • Sind Informationen zu diesem Thema für mich frei zugänglich?
  • Welche Literatur gibt es zu diesem Thema?
  • Mit wem kann ich über das Thema sprechen? Ist XY bereit dazu, mit mir darüber zu sprechen?

Letztendlich muss dein Thema mit deiner betreuenden Lehrkraft besprochen werden und offiziell genehmigt werden.

Wie gelingt das Schreiben deiner VWA?

Wenn das Thema genehmigt und die Recherchearbeit geleistet ist, geht es endlich ans Schreiben. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, wie du dich am besten organisierst, um eine erfolgreiche vorwissenschaftliche Arbeit zu schreiben:

1. Erstelle einen Arbeits- und Zeitplan

Deinen Arbeitsplan erstellst du gemeinsam mit deiner betreuenden Lehrkraft. Dieser besteht aus verschiedenen Arbeitspaketen, die deine VWA überschaubar und bewältigbar machen. Wichtig ist für dich persönlich auch einen Zeitplan zu erstellen. Wir können dir fast garantieren, dass wenn es an irgendetwas mangeln wird in deiner Arbeit, dann an Zeit. Daher ist rechtzeitig zu beginnen hier der wichtigste Tipp. Am besten schon in den Sommerferien vor der 8. Klasse.

Du kannst zum Beispiel eine Art Kalender erstellen, in dem du wichtige Termine festhältst, wie den Abgabetermin, die Frist fürs drucken und binden deiner Arbeit und die Frist fürs Korrekturlesen und einarbeiten der Korrekturen. Zusätzlich kannst du dir eintragen, bis wann welche Arbeitspakete fertig sein sollen oder Kapitel geschrieben sein sollen. Plane auch Freiräume ein für andere Dinge, die in deinem Maturajahr wichtig sind, wie zum Beispiel der Maturaball oder deine Führerscheinprüfung.

2. Mache dir rechtzeitig Gedanken über deine Methoden

Während deine eigenen Termine und Leistungen vielleicht mehr oder weniger vorhersehbar für dich sind, sind es äußere Umstände leider nicht. Obwohl die einzige offizielle Vorgabe für deine VWA die Verwendung von Literatur ist, wirst du vielleicht auch Expert/innen interviewen.

Denke daran, dass die Transkription der Interviews sehr zeitaufwendig ist. Plane auch ein, dass deine Interviewpartner/innen kurzfristig absagen könnten oder Pläne sich ändern können. Alternativ arbeitest du vielleicht mit Fragebögen um noch mehr Input zu bekommen als nur von 1-2 Personen. Auch hier bedenke, dass die Auswertung zeitaufwändig sein kann, plane auch wer zum Beispiel die Kosten trägt für deinen Materialverbrauch bei Experimenten.

3. Check-In's mit deiner betreuenden Lehrkraft

Triff dich regelmäßig mit deiner betreuenden Lehrkraft und besprich deinen Fortschritt. So lässt sich vermeiden, irgendwo schlecht abzubiegen und dann mit der ganzen Arbeit in die falsche Richtung zu gehen. Vergiss nicht, wird deine Arbeit negativ bewertet, musst du bei Null mit einem neuen Thema starten.

4. Achte auf Sprache, Formatierung und richtige Zitate

Wenn du Schwierigkeiten mit der richtigen Sprache in wissenschaftlichen Arbeiten hast, gibt es in deiner Schulbibliothek genug Werke, die dir dabei helfen können. Es lohnt sich auf jeden Fall, in der Schulbibliothek auch nach Büchern zu suchen, dir dir nicht nur mit deinem Thema, sondern auch mit dem Erstellen der Arbeit selbst helfen.

Achte auch darauf, deine gesamte Arbeit einheitlich zu formatieren. Dazu gehören Schriftart, Schriftgröße, Überschriften, Farbe, Absätze und dergleichen.

Im Zuge deiner vorwissenschaftlichen Arbeit möchtest du beweisen, dass du eine wissenschaftliche Fragestellung finden, formulieren und bearbeiten kannst. Hier ist es auch wichtig, deine Quellen und Literatur richtig zu zitieren. Sieh dir hier genau die Richtlinien deiner Schule an. BibGuru kann dir hier die ganze Arbeit ums richtige Zitieren abnehmen.

5. Lasse deine Arbeit Korrekturlesen

Deine betreuende Lehrkraft kann Teile deiner Arbeit korrekturlesen und dir Feedback dazu geben, welches du dann weiter einbauen kannst. Es macht Sinn, deine Arbeit noch von einer weiteren Person korrekturlesen zu lassen, auf Tippfehler, orthografische Fehler, korrekte Grammatik und Satzzeichen. Hier geht es nicht, wie bei deiner betreuenden Lehrkraft, um den Inhalt deiner Arbeit, sondern um die Identifizierung von Flüchtigkeitsfehlern.

6. Pausen machen

Es wird auch Tage geben, an denen du dich unkreativ und unmotiviert fühlst. Lege eine Pause ein. Du wirst sehen, nach ein paar Tagen bist du gut erholt und die Welt sieht schon wieder anders aus.

Häufig gestellte Fragen zur vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA)

⏳ Wie lange brauche ich für meine VWA?

Wie lange du für deine VWA brauchst, hängt schlussendlich von dir und deinem gewählten Thema ab. Schreibst du deine VWA an einer AHS, ist das gesamte erste Semester der 8. Klasse für das Schreiben der Arbeit eingeplant. Das Thema wird in der 7. Klasse eingereicht (und sollte bis spätestens April genehmigt werden), und die Arbeit wird Anfang des 2. Semesters der 8. Klasse abgegeben. Informiere dich unbedingt über die Vorgaben deiner Schule.

📃 Wie viele Wörter muss die VWA haben?

Die Länge deiner VWA ist in Zusammenhang mit den Qualitätsanforderungen zu sehen. In der AHS Prüfungsordnung ist festgelegt, dass die schriftliche Arbeit einen Umfang von höchstens ca. 60.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, Quellenbelegen im Text und Fußnoten, ausgenommen Vorwort, Inhalts-, Literatur- und Abkürzungsverzeichnis) umfassen soll. Mehr Infos dazu gibt es hier.

👩🏻‍🎓 Wie oft kann die VWA wiederholt werden?

Du kannst insgesamt vier Mal zur Prüfung Vorwissenschaftliche Arbeit antreten (erstmaliges Antreten und drei Wiederholungsmöglichkeiten).

🏫 Wann wurde die VWA eingeführt?

Die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) ist die zeitlich gesehen erste Säule des Drei-Säulen-Modells der ab dem Schuljahr 2014/2015 an den AHS geltenden neuen Reifeprüfung.

🔭 Was heißt vorwissenschaftlich?

Eine VWA orientiert sich an einer wissenschaftlichen Methode und an Regeln einer guten wissenschaftlichen Praxis, hat aber nur einen kleinen Umfang. Im Unterschied zur wissenschaftlichen Arbeit steht nicht neuer Erkenntnisgewinn im Vordergrund, sondern der Nachweis, dass wichtige Regeln der Wissenschaftlichkeit angewendet werden können.

Über

Wir begleiten dich mit unseren Tipps gerne durchs Studium.

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